Auf dieser Seite gebe ich ein Beispiel für ein Flightcase mit einem L-förmigen Deckel. Ganz konkret geht es um ein Flightcase, das als Pedalboard dienen soll. Ich bin nämlich Gitarrist, und auf dem Podium habe ich gern alle Gitarreneffektpedale (Scrabblewort!) in Reichweite oder besser Fußweite. Die meisten werden nun ein Pedalboard mit einem normalen Deckel machen, nämlich ein normales Flightcase mit einer ganz schmalen Unterseite, auf der die Pedale stehen, und dann einem höheren Deckel. Aber es geht auch viel einfacher, wie bei einem normalen Flightcase. Da ist weiter nichts Besonderes dran. Beziehen Sie sich auf den allgemeinen Flightcase-Stufenplan.

Aber weil ich oft Leadgitarrist und Sänger zugleich bin, habe ich gern sehr schnell Zugang zu allen meinen Pedalen. Darum arbeite ich lieber mit einem L-förmigen Deckel. Die Vorderseite meines Pedalboard kann dann nie im Weg sein. Ein Flightcase mit einem L-förmigen Deckel bauen ist natürlich viel zeitaufwändiger als mit einem normalen Deckel, aber diese Herausforderung nehme ich gerne an.

Ich bin damit begonnen, meine Holzkiste nach dem Verfahren des Holzkästchens zurechtzuzimmern. Ich habe also einfach eine geschlossene Holzkiste gezimmert und aneinandergeklebt. Ich habe sie genau in den gewünschten Maßen gemacht (Außenmaße 64,5 x 41 x 17,5 cm). Dabei habe ich die Pedale, die darauf kommen müssen, berücksichtigt, und ich habe dafür gesorgt, dass Platz ist für die Speisung und noch ein wenig extra Platz, falls ich später noch Pedale dazukaufe. (Ein Gitarrist ist nicht schnell zufrieden.)

Der größte Unterschied zwischen dem Bauen eines Flightcase mit einem normalen Deckel und einem Flightcase mit einem L-förmigen Deckel ist, dass Sie bei der Holzkiste für ein Flightcase mit L-förmigem Deckel verpflichtet sind, wenn Sie das "Holzkistchen" in zwei Teile sägen einen Zentimeter dazwischen herauszusägen. Darum markiere ich mit Malerklebeband den Rand der Sägelinie. Ich markiere also zwei Linien, um die ich herumsägen werde. Zwischen den zwei Klebebandstreifen habe ich überall genau 1 cm vorgesehen. Diesen einen Zentimeter müssen Sie dann mit einer Laubsäge heraussägen. Sie müssen also zwei Mal ganz rund sägen. Dieser Zentimeter, den Sie heraussägen, wird exakt von dem Schließprofil, das Sie auf die Kanten setzen, ausgefüllt.

Weiterhin verläuft alles eigentlich genau wie im allgemeinen Flightcase-Stufenplan. Zuerst werden Sie die Schließprofile maßgerecht sägen und einpassen. Sie müssen nun auch das Schließprofil auf Gehrung sägen, weil Sie mit einem L-förmigen Deckel arbeiten. Dies ist das Ergebnis, betrachtet aus verschiedenen Winkeln. Sie können auch auf die Fotos klicken, um sie zu vergrößern.

Ich habe mit mittelgroßen Kugelecken, zwei mittelgroßen Butterfly-Verschlüssen, zwei Aushängescharnieren, acht großen L-Ecken und einem großen Aufbaugriff gearbeitet. Weil das Unterteil relativ schmal ist und ich doch lieber große statt kleine L-Ecken verwende, fallen zwei der Löcher einer L-Ecke unter die Kugelecke. In diesen zwei Löchern sitzen übrigens keine Nieten. Anders käme es zu einer größeren Unebenheit und würde die Kugelecke nicht so gut anschließen. Außerdem habe ich noch 8 Gummifüßchen benutzt. Ich habe 4 entlang der Unterseite montiert (damit das Pedalboard auf dem Podium nicht wegrutscht) und 4 entlang der schmalen Seite (wenn man den Koffer tragen und dann niedersetzen will).

 Tipps für die Verwendung von Einschlagmuttern

Auf dem untenstehenden Foto links sehen Sie, dass die Schließprofile des L-förmigen Deckels schön anschließen. Jetzt sollten Sie diese Stücke Schließprofil seitlich auf dem Flightcase mit Nieten im Schließprofil befestigen können. Ich bin allerdings kein Befürworter davon. Ich finde, dass Nieten direkt im Schließprofil weitgehend zu vermeiden sind, weil es unprofessionell aussieht. Das ist natürlich nur eine persönliche Meinung. Ich selbst aber arbeite lieber mit einer L-Ecke, denn die sind schließlich dafür gedacht. Sie sehen dies auf den nächsten zwei Fotos.

Jetzt bleibt nur noch das Innere. Ich mache ein kleines Holzkästchen auf meinem Pedalboard. Darunter kommen eine Steckdosenleiste und meine Speisung (Netzteil). So habe ich auch eine Erhöhung auf meinem Pedalboard und kann meine Pedale auf zwei Ebenen (Etagen) verteilen.

Auf den Fotos unten können Sie besser sehen, was ich damit eigentlich bezwecke.

Bevor ich soweit bin, werde ich erst die Pedale wieder entfernen und die Innenseite des Flightcase mit schwarzem, samtigem Stoff (sehr weich und sehr schick) auskleiden!). Die Innenseite des Deckels verkleide ich mit weichem Noppenschaumstoff. Dieser sorgt dafür, dass während des Transports die Pedale mehr oder weniger festsitzen. Zum Verkleben der Innenbekleidung (sowohl den Samtstoff als auch den Schaumstoff) verwende ich den Sprühklebstoff aus dem Webshop von Flightcase-brico.com. Und so sieht das Ergebnis aus!

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